11. Oktober 2020 Beutlhauser-Gruppe, Baumaschinen, Baugeräte

Jubiläum: 30 Jahre Dresden

Die Beutlhauser Niederlassung Dresden, Bereich Baumaschinen und Baugeräte, besteht in diesem Jahr seit 30 Jahren. Ein Interview mit Geschäftsführer Dr. Thomas Burgstaller und Regionalleiter in Dresden Maik Kildis.

Herr Dr. Burgstaller, die Entscheidung für einen weiteren Standort in den neuen Bundesländern fiel 1989. Wie kam es zu dieser Entscheidung, was waren Ihre Ziele und welche Chancen haben Sie in einem Standort in Dresden gesehen?

Der ursprüngliche Impuls kam damals von Hans Liebherr Junior. In seinem bekannten, trockenen Ton bot er uns mit den Worten „Sie gehen nach Dresden!“ einen exklusiven Händlervertrag für Teile Sachsens und Brandenburg an. Das komplette Herstellungsprogramm der drei Liebherr Werke Biberach, Kirchdorf und Schussenried dürfte verkauft werden. Ich war zu diesem Zeitpunkt seit eineinhalb Jahren im Unternehmen tätig. Mein Vater, Gisbert Burgstaller, und ich mussten nicht lange überlegen, um dieses Angebot anzunehmen. Wir waren uns einig, dass die Ex-DDR langfristig ein absoluter Wachstumsmarkt sein würde. Wir sahen eine große Chance darin, Beutlhauser mit diesem Schritt weiterentwickeln zu können. Um eine nachhaltige und langfristige Entwicklung der neuen Niederlassung in Dresden zu gewährleisten, war es von Anfang an das Ziel, neben der Exklusivvertretung von Liebherr weitere namhafte Hersteller wie Bomag oder Rammer ins Portfolio zu übernehmen. Auch ein weiterer Standort in Cottbus stand zu diesem Zeitpunkt bereits zur Debatte. Der allererste Schritt war jedoch, ein passendes Grundstück für die geplante Niederlassung in Dresden zu finden. So fuhr ich im März 1990 das erste Mal in meinem Leben nach Dresden.

In den letzten 30 Jahren gab es bestimmt einige prägende und spannende Momente. Können Sie ein paar Highlights der vergangenen Jahre nennen?

Definitiv prägend war meine erste Autofahrt nach Dresden. Auf den Autobahnen im Osten Deutschlands gab es zu diesem Zeitpunkt keine Leitplanken – man hätte locker wenden können! Auch meinen ersten Termin zum Übernahmegespräch bei der ZBO Agrobau im Augustusweg werde ich nie vergessen. Ein winziger Raum mit einem uralten Sofa und Thomas Bauer, er arbeitet noch heute bei Beutlhauser Dresden. Bezogen auf die Entwicklung der Niederlassung war das erste Highlight die offizielle Gründung der Carl Beutlhauser Baumaschinen GmbH in Dresden am 11. Oktober 1990 im Augustusweg.

Wir starteten mit 13 Mitarbeitern, darunter der Niederlassungsleiter Herr Görig, den wir kurzfristig aus einem Kombinat für die Beschaffung von Baumaschinen in der DDR abgeworben hatten, und konnten bereits im ersten Jahr einen Umsatz von 1,1 Mio. Euro vorweisen. Ich kann mich noch erinnern, dass die erste verkaufte Maschine an die Firma Großhainer Hoch- und Tiefbau ging. Ein weiterer bedeutender Schritt war Anfang 1991 die Gewinnung der Lausitzer Braunkohle AG (LAUBAG) als unseren Kunden. Durch diese Verbindung wurde Beutlhauser zum Wegweiser in die Braunkohleindustrie für Liebherr. So kam es sogar dazu, dass Beutlhauser und LAUBAG gemeinsam mit Liebherr die Entwicklung des ersten Liebherr-Rückgerätes auf den Weg brachten. 1994 kam der Prototyp zu seinem ersten Testeinsatz an den Tagebau Welzow.

Ebenfalls eine bleibende Erinnerung war unsere Beteiligung am Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. Beutlhauser montierte den damals höchsten freistehenden Turmdrehkran Deutschlands und subventionierte die Miete. Die Festveranstaltung zu unserem 10jährigen Firmenjubiläum im September 2000 begann mit einem Konzert in der Unterkirche.

Ein weiteres tolles Highlight in den letzten 30 Jahren war die 25-Jahre-Feier in Dresden. Neben Mitarbeitern und Kunden waren auch Jan Liebherr, Oberbürgermeister Hilbert und Staatsminister Dr. Fritz Jäckel anwesend. An diesem Abend konnten wir, und das kann ich für das 30-jährige Jubiläum eins zu eins wiederholen: Danke sagen. Danke für das Vertrauen, das Engagement und den Einsatz. Danke für das Miteinander und den gemeinsamen Weg über die vielen Jahre!

Galerie 25-Jahre-Feier:

Welche Bedeutung hat der Standort in Dresden für die Beutlhauser- Gruppe, was zeichnet ihn aus?

Die Entwicklung der Niederlassung war von Anfang an positiv. Heute sind allein 85 Personen im Geschäftsbereich Baumaschine am Standort Dresden beschäftigt. Auszeichnend für den Standort Dresden und die Region Lausitz sind die vielen Infrastrukturmaßnahmen – Wohnungs-, Autobahn- und Bahnstreckenbau. Hervorzuheben ist außerdem der aktive Kohleabbau und die Rekultivierung der Tagebaue. Das war damals sowohl für uns, als auch für Liebherr ein neues Feld. Über die Jahre hinweg haben wir viel dazu gelernt und konnten uns auf einem weiteren Gebiet

spezialisieren. Die Gründung der Niederlassung Dresden war zudem eine Art Sprungbrett für weitere Investitionen. In kurzer Zeit folgten die Standorte Cottbus, Welzow, Mulkwitz und Jänschwalde. Wir wollten möglichst nahe an den Tagebauen sein, um einen schnellstmöglichen Service zu gewährleisten. Ein Jahr nach der Gründung übernahmen wir am Standort Dresden auch eine Exklusivvertretung für Linde, so entstand die Carl Beutlhauser Hebe- und Fördertechnik GmbH. Heute ist Dresden neben Hagelstadt und Passau der größte Betrieb, den wir haben.

Herr Kildis, Sie sind seit 2019 der neue Regionalleiter für den Baumaschinen- Standort Dresden. Können Sie uns einen Einblick geben, wie der Standort sich weiterentwickelt hat und wo er jetzt steht?

Die gesamte Geschichte des Beutlhauser Standortes in Dresden kenne ich ja nur aus den zahlreichen Erzählungen der vielen langjährigen Mitarbeiter. Mit Spannung höre ich hierbei zu und staune jedes Mal aufs Neue, was in den letzten 30 Jahren geschaffen wurde. Das Unternehmen ist seit der Wende fest mit Dresden verbunden und gilt auch in den Augen vieler Kunden als regionaler Händler, was vor allem auf die Herzlichkeit und die Treue unserer Mitarbeiter zurückzuführen ist.

Zu all der Historie zählt nun mittlerweile auch mein erstes Jahr, in dem ich mit meiner persönlichen Handschrift ein weiters Kapitel in der Beutlhauser-Geschichte schreiben möchte. Mit inzwischen 85 Mitarbeitern allein im Geschäftsbereich Baumaschine und einem der größten Maschinen- und Geräteparks der Region ist das eine echte Herausforderung.

Was waren im letzten Jahr die ausschlaggebenden Argumente, dass Sie die Herausforderung als neuer Regionalleiter angenommen haben und wo sehen Sie den Standort in den nächsten Jahren?

Die Geschäftsleitung hat mir von Beginn an eine konkrete Aufgabe gestellt, nämlich den stark gewachsenen und erfolgreichen Standort im Einklang mit der Kultur des Unternehmens für die Zukunft aufzustellen und mit den Erfordernissen der Digitalisierung weiter zu entwickeln. Eben genau diese Kultur war es, kombiniert mit der von Beginn an gefühlten Sympathie zu den Herren Burgstaller und zu Herrn Sowa, die für mich den Ausschlag gegeben hat, diese Aufgabe anzunehmen. Ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen, von dem die Zusammenarbeit bis heute geprägt ist, lässt mich über die absolut richtige Entscheidung resümieren. Meine Philosophie und somit mein Ziel ist nicht weniger als heute und in Zukunft den Garanten für unseren Erfolg, nämlich dem Kunden an allen „Fronten“, an denen er uns wahrnimmt, auf Premium- Niveau zu begegnen – eben wie er es von uns erwartet. Dies erreicht man durch einen gelungenen Mix aus begeisterten Mitarbeitern, innovativer Technik und modernen Arbeitsbedingungen. Dieses „Konzert“ gilt es zu dirigieren …

Zum Abschluss noch eine allgemeine Frage: Was schätzen Sie, Herr Kildis, als langjähriger Dresdner und Sie, Herr Dr. Burgstaller, als waschechter Bayer an der Region Dresden und welchen Mehrwert bietet Beutlhauser in Ihren Augen der Region?

Burgstaller: Die Lage der Stadt am Fluss erinnert mich ein wenig an meine Heimatstadt Passau. Aber die gesamte Umgebung, sei es die sächsische Schweiz oder Moritzburg, und die Historie faszinieren mich. Gemeinsam mit der offenen und direkten Art der Sachsen ist die Region Dresden für mich im Laufe der Zeit zu einer zweiten Heimat geworden. Der gute sächsische Wein ist natürlich auch nicht zu vernachlässigen. (lacht) Für die Region sind wir in mehrerlei Hinsicht von Bedeutung. Wir sind ein zuverlässiger Partner und bedienen mittlerweile verschiedenste Branchen und sind gleichzeitig ein großer Arbeitgeber. Für die Zukunft ist eine Erweiterung des Standortes geplant, was mit einem Anstieg an Arbeitsplätzen einher gehen wird.

Kildis: Ich kam vor etwa 11 Jahren nach Dresden und war sofort verliebt in die Stadt. Die Mischung aus Kultur, einzigartiger Geschichte und dem Puls einer modernen Großstadt, verbunden mit der hohen Lebensqualität waren für mich der Grund hier zu bleiben. Beutlhauser zeichnet sich hier in Sachsen dadurch aus, als regionaler Partner nah an seinen Kunden zu sein und mit der Schlagkraft und der Reichweite eines Großunternehmens am Markt agieren zu können. Stolze und motivierte Mitarbeiter verstärken diese Werte noch um ein Vielfaches.

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