19. Januar 2023 Baumaschinen

Spezialprojekt für Fahrner

Bei der Instandsetzung von Brücken kein Sicherheitsrisiko eingehen und zugleich deutlich schneller zum Ziel kommen – was zunächst nach einem Wiederspruch klingt, ist bei der Fahrner Bauunternehmung GmbH mit Sitz in Mallersdorf- Pfaffenberg dank einer Sonderlösung gelebte Praxis. Das Team der Sparte Bauwerkserhaltung arbeitet mit einem neuen Liebherr-Mobilbagger A 920 lift für Senk- und Hubarbeiten aus dem Hause Smart Systems.
Entwickelt wurde diese Sonderlösung in enger Zusammenarbeit mit Kunden. Die Idee ist nicht neu: Bereits 2021 war ein derartiges „Spezialprojekt“ für die Josef Rädlinger Unternehmensgruppe GmbH aus Cham umgesetzt worden. „Wir haben uns informiert, ob diese Lösung auch für uns in Frage kommen würde und den Prototyp auf einer Baustelle besichtigt. Anschließend haben wir ein eigenes Anforderungsprofil erarbeitet“, berichtet Oberbauleiter Florian Schmid.


Zugeschnittenes Konzept


Auf Grundlage der gewünschten Spezifikationen entwickelte das Team um Nicolai Andree, Leiter Smart Systems, innerhalb von nur zwei Monaten eine individuelle Lösung für Fahrner. Allen voran war dem Unternehmen der variable Einsatz als normale Erdbaumaschine aber speziell mit Arbeitskorb sowohl im Senk- als auch im Hubbetrieb wichtig. Der Korb kann nun von oben unter eine Brücke eingebracht werden. Zugleich kann der Bagger aber auch unter der Brücke stehen und den Korb nach oben heben, wenn beispielsweise Entwässerungsleitungen an der Brückenunterseite montiert werden sollen.
Zudem legte Fahrner großen Wert auf eine gesteigerte Tragkraft des Arbeitskorbs. Bei Senkarbeiten unter einer Brücke sollte er über eine Tragkraft von bis zu 450 Kilogramm verfügen, wohingegen der Arbeitskorb im Hubbetrieb eine Zuladung von bis zu 350 Kilogramm ermöglichen sollte. Die Herausforderung für das Smart Systems-Team: „Um die gewünschte Tragkraft zu erreichen, galt es, den Arbeitskorb gemäß den vielfältigen Vorgaben der BG BAU umzugestalten. Die kompaktere Korbdimensionierung ermöglicht nun, das spezielle Anforderungsprofil von Fahrner im vollen Umfang umzusetzen“, erläutert Johannes Stockbauer, Projektingenieur Spezialtiefbau und Sonderlösungen.
 

100-prozentige Auslastung

Anforderung Nummer drei: Während der Prototyp bei Rädlinger auf das Liebherr-Schnellwechselsystem Likufix ausgerichtet war, arbeitet Fahrner mit OilQuick. Weil der Bagger auch in anderen Geschäftsbereichen eingesetzt wird und vorhandene Anbaugeräte nutzen soll, war die Abstimmung des Systems auf OilQuick unerlässlich. „Jetzt sind wir absolut flexibel. Der Bagger läuft im Erdbau und wird für unsere Projekte genau dann abgezogen, wenn wir ihn benötigen. Damit ist er zu 100 Prozent ausgelastet“, nennt Florian Schmid einen wesentlichen Vorteil. 

Umfangreiches Sicherheitskonzept


Die größtmögliche Sicherheit für die Arbeiter im Arbeitskorb zu gewährleisten, stand grundsätzlich im Fokus des Spezialprojekts. Beutlhauser Smart Systems erarbeitete gemeinsam mit der Abteilung Safe Work und externen Prüfstellen eine umfassende Sicherheitslösung für den innovaten Bagger inklusive Anbaugerät. „Damit liefert Beutlhauser alles aus einer Hand. Der Betreiber muss nichts selbst kombinieren, sondern ist auf der sicheren Seite“, erklärt Andree.
Mit dem Bagger samt Arbeitskorbsteuerung arbeitet Fahrner bei Brückensanierungen nun nicht nur deutlich sicherer, sondern auch wirtschaftlicher. Brückenuntersichtgeräte müssen nicht mehr von externen Anbietern gemietet werden. Das spart logistischen Aufwand, Kosten und Zeit.  Am Beispiel einer Montage eines Arbeitsgerüsts an einer Standardbrücke: Diese Arbeit kann mit unserem Arbeitskorb inklusive Korbsteuerung im Vergleich zur Arbeit mit einem Brückenuntersichtgerät zu etwa 50 Prozent schneller durchgeführt werden. Das liegt auch daran, weil im Korb dank der hohen Traglast Material gleich mit unter die Brücke gefahren werden kann“, so Schmid.

Zurück zur Übersicht