21. September 2020 Beutlhauser-Gruppe

Beutlhauser gräbt tief: vergessene 38 Jahre der Unternehmensgeschichte aufgedeckt

122-jähriges Firmenbestehen, Familienunternehmen in vierter Generation - Fakten, auf die Beutlhauser und die Familie zu Recht stolz sind. Doch ist Beutlhauser hier etwa zu bescheiden? Die Frage nach dem Gründungsjahr wurde vor einigen Monaten noch selbstverständlich mit dem Jahr 1898 beantwortet. Allerdings wurde im Zuge des Projekts „Aufarbeitung der Firmenentwicklung“ vor kurzem aufgedeckt, dass die Erfolgsgeschichte von Beutlhauser bereits 38 Jahre früher als bislang angenommen, begann.

Doch wie kam es zu der Entdeckung zusätzlicher 38 Jahre Firmengeschichte? Bislang hatte man angenommen, dass die Eheleute Katharina und Carl Beutlhauser im Jahr 1898 einen Eisen- und Haushaltswarenhandel im niederbayerischen Pfarrkirchen eröffneten und somit den Grundstein der Firma Beutlhauser setzten. Als man sich zum Ziel setzte, die Unternehmenshistorie im Detail aufzuarbeiten, wurde - in guter Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Pfarrkirchen - ein neues Gründungsjahr tief im Archiv ausgegraben.

Am 4. Juni 1860 erhielt der Vater von Katharina Beutlhauser, der Glasermeister Martin Beißer, die Konzession zum Handel mit Porzellanwaren. Von diesem Tag an durfte er offiziell Waren in seinem Laden in Pfarrkirchen verkaufen. 1868 wurde seine Tochter Katharina Beißer geboren, die im Jahr 1896 Carl Beutlhauser heiratete. Carl Beutlhauser, der damals bereits mit im Unternehmen tätig gewesen war, meldete 1898 den Handel mit Glaswaren und Porzellan an und übernahm daraufhin zusammen mit seiner Gattin Katharina den Laden des Schwiegervaters. Sie firmierten das Geschäft in Carl Beutlhauser um.

Im Jahr 1903 vollzogen die Eheleute Beutlhauser einen entscheidenden Strategiewechsel. Das Handelsgeschäft wurde um die Sortimente Eisen und Eisenwaren erweitert und gleichzeitig wurde der Handel mit Glaswaren- und Porzellanwaren aufgegeben.

Schon bald nach der Firmengründung stieg Carl Beutlhauser in den Handel mit landwirtschaftlichen Maschinen, Motoren und Ackerbaugeräten ein. Bis 1960 wurden mehr als 3.000 Traktoren und über 20.000 Landmaschinen verkauft. Anfang der 1960er Jahre entwickelte sich die Bauwirtschaft stürmisch und so nahm Geschäftsführer Gisbert Burgstaller, Enkel von Katharina und Carl Beutlhauser, 1965 einen Richtungswechsel vor: Beutlhauser setzte nunmehr auf den Vertrieb und Service von Baumaschinen.

Nach der Wiedervereinigung boten sich 1990 in den neuen Bundesländern neue Erweiterungsmöglichkeiten und Beutlhauser nutzte diese Chancen. Ausgangspunkt bildete zunächst die Baumaschinen-Niederlassung Dresden. Ein Jahr später begann mit der Übernahme der Linde-Staplerwerksvertretung in Dresden der Aufbau weiterer Geschäftsbereiche. 1998 erfolgte der Einstieg in das Kommunalfahrzeug- und -gerätegeschäft als Unimog-Generalvertretung für Oberfranken und den Großteil Thüringens. Die im Jahr 2003 vollzogene Übernahme der traditionsreichen Firma Bassewitz (Unimog- und Linde-Händler) vervollständigte endgültig die Strategie von drei voneinander unabhängigen Geschäftsbereichen: Baumaschinen und Baugeräte, Flurförderzeuge und Kommunaltechnik. Seit 2015 investiert Beutlhauser zudem strategisch in die digitale Zukunft des Unternehmens und wächst weiter kontinuierlich und nachhaltig.

Heute gehört die Beutlhauser-Gruppe zu den größten Maschinenhändlern, -Vermietern und -Servicedienstleistern in Deutschland. Die dazwischen liegende, über 160 Jahre bewegte, Firmengeschichte wird von Korbinian Burgstaller, Enkel von Gisbert Burgstaller und Sohn von Dr. Thomas Burgstaller, fortgeführt werden. Er wird Anfang nächsten Jahres demnach nicht in fünfter, sondern bereits in sechster Generation in das Familienunternehmen einsteigen.

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