26. März 2021 Beutlhauser-Gruppe, Beutlhauser-Gruppe

Folge 12 – Technik statt Schwerstarbeit

Carl Beutlhauser, der Namensgeber der heutigen Unternehmensgruppe, brannte für die technischen Errungenschaften der 90er Jahre. Der Gedanke, Schwerstarbeit in der Landwirtschaft durch Antriebsmotoren und -technik zu ersetzen oder zumindest zu erleichtern, faszinierte ihn.

Daher nahm er im Jahr 1908 eine große Neuheit aus den USA ins Beutlhauser-Programm auf: Die erste pferdegezogene Mähmaschine von der Firma McCormick aus Chicago. Um einen guten Deal zu landen, nahm Carl Beutlhauser den Amerikanern gleich 300 Mähmaschinen ab. Die Mähmaschinen wurden den staunenden Bauern auf ihren Höfen in Ober- und Niederbayern präsentiert. Für die Landwirtschaft waren die Maschinen eine kleine Revolution. Die Knechte und Mägde standen der neuen Technik allerdings zu Beginn eher feindselig gegenüber, denn sie fürchteten um ihren Broterwerb. Dennoch schaffte es Carl Beutlhauser alle 300 Stück zu je 350 Mark zu verkaufen.

1910 folgte dann eine weitere, kleine Revolution für die Firma Beutlhauser  – Carl Beutlhauser kaufte sein erstes Auto: Ein Piccolo, zu den Seiten hin offen, aber immerhin schon mit Windschutzscheibe und Verdeck.

Wilhelm Ritzler, der erste Mitarbeiter von Beutlhauser, war damit nach einer achttägigen Fahrausbildung in München mit anschließender Fahrprüfung in Landshut um einen Job reicher, neben Verkäufer und Monteur war er nun auch Chauffeur. Das Auto ersetzte die Fahrräder und von nun an raste die Firma Beutlhauser mit bis zu 30 km/h durchs Land. In den darauffolgenden Jahren folgten viele weitere Autos. Darunter waren ein roter Adler, ein weißer Mathis, ein Fahrzeug des Herstellers Miele sowie verschiedene Modelle der Marke Horch. Das dritte Auto, den weiße Mathis, holten Carl Beutlhauser und Wilhelm Ritzler persönlich in Straßburg am Werk ab. Nach kurzen Fahrübungen im Fabrikhof ging es einmal quer durch Deutschland. Eine nicht ganz ungefährliche Angelegenheit – waren die Straßen doch noch ungeteert und weder Mensch noch Tier waren bisher an das neue Fortbewegungsmittel gewohnt.

Auch in der Landwirtschaft begann die Motorisierung Einzug zu erhalten. In der Maschinenhalle der Firma Beutlhauser standen Anfang der 90er Jahre neben den Heuwendern, Heurechen und den Mähmaschinen von McCormick auch Dampfmaschinen, Dreschgarnituren von der Firma Esterer aus Altötting, schwere Benzinmotoren und Glühkopfmotoren.

 

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