06. Februar 2017 Arbeitswelt, Baumaschinen
Die Geschichte der Familie Schwendinger
Zwei Generationen der Familie Schwendinger haben fast 100 Jahre bei Beutlhauser gearbeitet. Vater und Sohn prägten den Service Bereich in Passau enorm. Kurz vor seiner Rente im Dezember 2016 erzählte Peter Schwendinger von seiner Laufbahn bei Beutlhauser und gab ein paar Geschichten von Früher preis.
Johann Schwendinger (Vater) lernte in den 1940er Jahren Landmaschinenmechaniker bei Karl Burgstaller (Schwiegersohn von Carl Beutlhauser) und arbeitete sich mit den Jahren hoch zum Werkstattmeister. Damals hatte Beutlhauser einen Betrieb in der Kleinen Klingergasse in Passau. Sein Sohn Peter Schwendinger wuchs quasi in der Werkstatt bei seinem Vater auf. Johann hat bei Beutlhauser bis zu seiner Rente gearbeitet, insgesamt 45 Jahre lang. Danach restaurierte er die Oldtimer von Gisbert Burgstaller. Sein Motto war damals schon: Geht nicht, gibt’s nicht!
Peter Schwendinger (Sohn) hat von klein auf immer seinem Vater in der Werkstatt geholfen und ist auch in die Fußtapfen seines Vaters getreten. Er begann im Jahr 1969 bei Beutlhauser in der Neuburgerstraße eine Lehre zum Landmaschinenmechaniker.
Am Anfang seiner Karriere hat er gemeinsam mit Anton Gruber (drei Generationen Gruber bei Beutlhauser) Mähdrescher und Landmaschinen repariert. Nach dem Strategie-Wechsel von Beutlhauser und dem neuen Schwerpunkt auf Baumaschinen, hat Schwendinger Ende der 70er Jahre mit der Montage von Krane unter der Leitung von Johann Fisch begonnen. Peter hat Krane aller möglichen Hersteller montiert und demontiert. Alles was der Kunde benötigt und gewünscht hat, ist und war für ihn Gesetz. Peter Schwendinger wurde dann im Jahr 2005 Einsatzleiter im Hochbau und arbeitete bis 2016 in dieser Funktion. Der 63 jährige ging zum 31.12.2016 nach 47 Jahren Betriebszugehörigkeit bei Beutlhauser in den wohlverdienten Ruhestand.
„ Es war eine tolle Zeit, mit vielen Höhen und Tiefen, die wir gemeinsam gemeistert haben. Ich habe mich immer auf die Firma verlassen können, trotz schwieriger Wirtschaftslage hatte ich immer mein Geld am ersten des Monats. Keine Selbstverständlichkeit. Ich bin sehr dankbar für die Zeit bei Beutlhauser.“ so Schwendinger.
Mit seiner Freizeit in der Rente hat Schwendinger viel vor: er baut an dem Haus seiner Tochter, hat eine eigene Werkstatt, in der immer Arbeit auf ihn wartet. Zudem möchte er sich um seinen Garten kümmern, mit einem Wohnmobil reisen und allgemein mehr Zeit mit der Familie verbringen.
„Sein Werdegang zieht sich durch den Hochbau, da ist Peter eine Institution und weiß sich in jeder Situation zu helfen“, lobte ihn Dr. Thomas Burgstaller, Geschäftsführer der Beutlhauser-Gruppe.
Seine Tochter Michaela Schwendinger hat von 1994 bis 1999 bei Beutlhauser Bürokauffrau gelernt und als solche gearbeitet. Sie ist jetzt Mutter und kümmert sich um ihren Nachwuchs.
Geschichten von früher:
„Wir waren mal zur einer Demontage des Liebherr 130 HC nach Stuttgart bestellt, wussten jedoch nicht, dass die komplette Mannschaft nur aus türkisch stämmigen Leuten bestand, keiner hat den anderen verstanden. Das war eine echt große Herausforderung. Wir unterhielten uns mit Händen und Füßen und schafften dann doch die Demontage nach drei Tagen zusammen.“
„Vor zwanzig Jahren hatte ich eine spektakuläre Kranfahrt von Niederbayern bis nach Bad Ischl in Österreich. Für die 200 km Entfernung haben wir 24 Stunden gebraucht inklusive Reifenpanne. Die Fahrt des Liebherr 45A64 musste auf einer Transportachse mit nur 40km/h durchgeführt werden. „
Peter Schwendingers Nachfolger ist Christian Plettl, der sich seit ein paar Monaten auf die neue Herausforderung vorbereitet und von Peter eingelernt wird. „ Die junge Generation tut sich leichter mit EDV und neuer Software, ich kann ihm die analoge Welt beibringen. Ich wünsche ihm viel Erfolg und viel Spaß und freue mich auf meinen dritten Lebensabschnitt.“ so Schwendinger.