09. März 2020 Beutlhauser-Gruppe
Der Beutlhauser Weg – Um was es wirklich geht
- Glückliche Mitarbeiter, Mehrwert für die Kunden, Profitabilität
- Managementberater Dr. Reinhard K. Sprenger begleitet Beutlhauser Führungskräfte seit fünf Jahren
Zum zwölften Mal in Folge fand vom 19.-21. Februar das alljährliche Strategiemeeting statt. Geschäftsleitung, Regional- und Abteilungsleiter trafen sich erneut in Prichsenstadt, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und die relevanten strategischen Themen abzugleichen.
Bereits seit 2008 arbeitet Beutlhauser konzentriert und mit Ausdauer an einem Kulturwandel. Ganz klar und eindeutig sind es diese wesentlichen Dinge, die die Kultur bei Beutlhauser ausmachen:
Der Blick in den Spiegel. Grundlegende Veränderungen in einem Unternehmen beginnen immer bei der Geschäftsleitung und dann bei sich selbst. Diese Erkenntnis tut erst einmal weh. Vor allem deswegen, weil man sich selbst, seine Handlungsweisen und sein tägliches Tun auf den Prüfstand stellen und dann entsprechend verändern muss. Wenn man über diesen gedanklichen Berg hinweg ist und endlich damit aufhört, zu jammern und die Schuld immer bei anderen zu suchen, sitzt man wieder am Steuer seines „Lebensautos“, entwickelt immense Kräfte bei sich selbst und damit auch im gesamten Unternehmen.
Die Kernaufgabe von Führung ist eben nicht, an Menschen herumzuschrauben und zu versuchen diese zu verändern – das ist zwar gut gemeint, richtet aber nur Schäden an – sondern, ein guter Gastgeber zu sein. Konkret heißt das im Unternehmen Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter zu schaffen, die Demotivation vermeiden und die horizontale Zusammenarbeit - nah am und im Interesse des Kunden - überhaupt erst ermöglichen. Das hat sehr viel damit zu tun, alle über die Jahre und Jahrzehnte angewachsenen informellen und formellen Institutionen daraufhin mit Hirn und Verstand zu überprüfen, zu verändern oder noch besser ganz abzuschaffen. Das betrifft sehr viele kleinere und größere Punkte. Exemplarisch für Beutlhauser ist die Abschaffung von Abteilungssilos und der Provisionen.
Eine weitere Grundlage der Beutlhauser Kultur ist ein Menschenbild, das jeden einzelnen Mitarbeiter im Unternehmen – unabhängig von Position und Hierarchie – als eigenständigen, selbstverantwortlichen und erwachsenen Menschen ansieht und als solchen behandelt.
„Unser Menschenbild hat sich grundlegend geändert. Wir waren ein sehr zahlengetriebenes Unternehmen, haben sehr viel Lebenszeit von uns und unseren Mitarbeitern damit „verplempert“ z. B. Fünf-Jahrespläne zu erstellen, zu monitoren und zu controllen. Irrtümlicherweise haben wir uns eingebildet, damit den Umsatz und die Profitabilität zu steigern. Unsere Mitarbeiter waren dafür Mittel zum Zweck. Natürlich brauchen wir Zahlen, um unser Unternehmen zu steuern. Aber wir haben diese auf ein erträgliches Maß reduziert und dabei gelernt, dass Zahlen (wirtschaftlicher Erfolg) das ist was folgt. Unsere Mitarbeiter sind in der Zwischenzeit nicht mehr Mittel zum Zweck, sondern sie sind – neben den Kunden und der Überlebenssicherung der Firma - Zweck des Unternehmens.“ so Oliver Sowa, Geschäftsführer der Beutlhauser-Gruppe.
Beutlhauser arbeitet seit fünf Jahren zusammen mit dem Managementberater Dr. Reinhard K. Sprenger. Seine Theorie und ganz konkreten Handlungsempfehlungen haben das Unternehmen maßgeblich in den letzten Jahren zum Positiven verändert. Der Philosoph und Managementberater war zum dritten Mal beim jährlichen Strategiemeeting der Beutlhauser Führungskräfte mit dabei und hat über die Magie des Konfliktes referiert.
Das Unternehmen hat verstanden, worum es wirklich geht und verändert sich dadurch. Die Gründe dafür sowie eine Empfehlung für den weiteren Weg betont Dr. Reinhard K. Sprenger im Interview: „Das ehrliche Interesse, sich nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit auszuruhen und neue Wege zu gehen, sind einer der Gründe für den Kulturwandel bei Beutlhauser. Hilfreich waren und sind dabei die engagierten Eigentümer sowie die Unternehmensgröße, die noch im besten Sinne handhabbar ist. Der Sisyphos-Mythos der griechischen Mythologie: Man muss sich den steinewälzenden Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen. Sein Irrtum war, dass er glaubte, er wäre glücklich, wenn der Stein oben bliebe. In Wirklichkeit wäre dann das Spiel vorbei. Also: Dranbleiben, nicht müde werden, auch bei Rückschlägen nicht aufgeben und in dem Bewusstsein leben, dass man nie ankommt, aber auf dem Weg bleibt.“