Folge 14 – Karl Burgstaller – Vom Berufsmusiker zum versierten Geschäftsführer

23. NOVEMBER 2021 | BEUTLHAUSER-GRUPPE

Beißer, Beutlhauser, Burgstaller – die historischen drei B’s der Beutlhauser Unternehmensführung. Nachdem Martin Beißer das Unternehmen im Jahr 1860 gründete, übernahm Carl Beutlhauser im Jahr 1898 das Geschäft seines Schwiegervaters. Seit dem Jahr 1928 hat sich nun der Familienname Burgstaller an der Beutlhauser-Spitze etabliert. Doch wie genau kam es dazu?

Nach dem Ersten Weltkrieg, im Jahre 1919, zogen Familie und Firma Beutlhauser vom ländlichen Rottal in die Drei-Flüsse Stadt Passau. Vorrausschauend wie Geschäftsführer Carl Beutlhauser war, verpflichtete er noch in Pfarrkirchen drei Mitarbeiter, die ihm beim Neustart in Passau unterstützen sollten: Wilhelm Ritzler, den ersten Angestellten der Firma, Josef Beißer, ein Vetter seiner Frau Katharina Beutlhauser und schließlich Karl Burgstaller, ein Freund des Vetters. Der musisch begabte Karl Burgstaller hatte künstlerische Ambitionen und wollte eigentlich Berufsmusiker werden. In der unsicheren Zeit nach dem Ersten Weltkrieg entschied er sich jedoch für eine Ausbildung zum Kaufmann bei der Firma Beutlhauser. Wie weit er hierbei aufsteigen sollte, ahnte im Jahr 1919 noch niemand.

In Passau leiteten Carl Beutlhauser und Josef Beißer das Geschäft und die Werkstätte, während Karl Burgstaller und Wilhelm Ritzler auf dem Land unterwegs waren – Karl Burgstaller als Reisender, wie Vertreter damals genannt wurden, und Wilhelm Ritzler als Monteur.

Der zweite Generationenwechsel des Familienunternehmens

 

Im Jahre 1928 begann dann ein neuer Abschnitt für die Firma Beutlhauser – Nach neun Jahren bei der Firma und Familie heiratete Karl Burgstaller die ältere Tochter von Carl und Katharina Beutlhauser, Lore, und übernahm die Geschäftsführung vom gesundheitlich angeschlagenen Carl Beutlhauser.

Lore kannte Karl Burgstaller bereits seit ihrer Kindheit und Jugend in Pfarrkirchen. Dort sorgten die „Burgstallerbuben“ nicht selten für lustige und aufsehenerregende Vorfälle, welche in Erinnerung blieben. So legte Karl Burgstaller, welcher im Ersten Weltkrieg als Flieger ausgebildet wurde, beispielsweise gegen Ende des Krieges einen heldenhaften Abstecher in die Heimat hin, mit welchem er Lore vermutlich damals schon beeindrucken konnte – Mit seinem Flieger zog der junge Karl zunächst ein paar Runden über das Haus der Familie Beutlhauser, bevor er auf einer großen Wiese beim Schwimmbad in Pfarrkirchen landete.

Obwohl Karl Burgstaller nur über eine Verkettung von Zufällen zur Firma Beutlhauser stieß, erwies er sich als äußerst geschickter Verkäufer und in den Jahrzehnten, in denen er die Firma leitete, auch als sehr erfolgreicher und versierter Unternehmer. Mit seiner Frau Lore bekam er drei Söhne – Herbert, Gisbert und Walter. Im Jahr 1963 gab Karl Burgstaller die Unternehmensführung dann an seine Söhne Herbert und Gisbert Burgstaller weiter und so ist der Name Burgstaller auch heute noch fest an der Beutlhauser-Spitze verankert.

Karl Burgstaller mit seinen drei Söhnen Herbert, Gisbert und Walter

Karl Burgstaller während des Ersten Weltkriegs als Flieger