Demontage eines Krans

27. Juli 2022 Vertrieb, Baumaschinen

Demontage zweier Kran Exoten

Challenge accepted: Demontage zweier Kran-Exoten

 

Selbst für die erfahrensten Hochbau-Monteure war dieses Projekt eine Herausforderung: Auf Wunsch eines Kunden übernahm Beutlhauser gemeinsam mit Partnern die Demontage und Entsorgung zweier uralter Liebherr-Krane. Schon vor Jahrzehnten waren der Nadelauslegerkran 45A/65 und der Turmdrehkran 45.1HC aus dem Sortiment genommen worden.

 

„Die Krane mit Baujahr 1971 und 1973 hatten ihre Zeit weit überschritten. Sie wurden auch schon lange nicht mehr verwendet“, berichtet Andreas Sproßmann, Einsatzleiter Hochbau am Beutlhauser-Standort Nürnberg. Einst jedoch waren beide Krane zentrale Hilfsmittel eines fränkischen Bauunternehmens und auf vielen Baustellen unterwegs. Anfang der 90er Jahre waren sie auf dem Betriebshof des Unternehmens aufgebaut worden, um dort dem Lager als Hebegeräte zu dienen.

 

Nun mussten die beiden „Exoten“ ihren Platz endgültig räumen. Der kritische Punkt: „Die Krane waren nicht mehr richtig funktionsfähig. Wir mussten also mit möglichen Sicherheitsdefiziten rechnen. Zentral war deshalb die Frage: Wie lässt sich die Demontage unter sicheren Arbeitsbedingungen durchführen?“, erklärt Sproßmann, der gemeinsam mit Leitmonteur Stefan Brandmüller mehrfach den Standort der Krane besichtigte.

 

Umfangreiche Recherche und Planung

 

Im Zuge intensiver Vorarbeiten wurden die Rahmenbedingungen für den sicheren Abbau der veralteten Modelle abgestimmt. Die Monteure arbeiteten sich zunächst durch die technischen Zeichnungen aus dem Liebherr-Datenblattarchiv. „Allerdings wurden damals noch nicht alle Einzelheiten, wie beispielsweise das Gewicht der Ausleger, dokumentiert. Deshalb waren die Informationen nur wenig aussagekräftig. Großes Glück war es für uns dagegen, dass wir auf Unterlagen mit Fotos und handschriftlichen Notizen zurückgreifen konnten, die im Zuge des letzten Aufbaus der beiden Krane angefertigt wurden.“

 

Zur Unterstützung holte sich Beutlhauser zwei Partner ins Boot: als Autokranlieferanten die Gebrüder Markewitsch GmbH aus Nürnberg sowie den Entsorgungsfachbetrieb Schrott Karl Autorecycling GmbH & Co.KG aus Burgsalach. Gemeinschaftlich fiel die Entscheidung, die Krane vor Ort Stück für Stück zu zerlegen. Gesagt, getan. Ende November 2021 wurde das Projekt erfolgreich umgesetzt.

 

Weil ein Abbau nach herkömmlichem Prinzip nicht möglich war, schweißten die Beutlhauser-Monteure Stefan Brandmüller, Alexander König, Witali Obländer und Michael Griffith die Kranelemente an den stehenden Geräten ab. Sie arbeiteten aus Hubarbeitsbühnen und Personenbeförderungskörben, die wiederum von Autokranen zusätzlich gesichert wurden. „Bei allen Schritten haben wir auf doppelte Sicherheit geachtet“, betont Sproßmann. Denn die Gefahr, dass Steckverbindungen auf Grund des Alters plötzlich nicht mehr halten könnten, war durchaus real. Die abgetrennten Ausleger beförderten zwei Autokrane im „Tandemhub“ zu Boden. Sämtliche Kranteile wurden schließlich auf dem Betriebsgelände zusammengeschnitten und zur weiteren Entsorgung in Container verladen.

 

Zeitplan unterschritten

 

„Eingeplant hatten wir vier Tage. Doch schon nach drei Tagen war alles erledigt. Glücklicherweise hat auch das Wetter mitgespielt“, freut sich Andreas Sproßmann über den erfolgreichen Abschluss des alles andere als alltäglichen Projekts. „Ich bin seit 2004 bei Beutlhauser. Seither gab es nur einmal einen ähnlichen Auftrag, bei dem wir Erfahrungswerte sammeln konnten“, so Sproßmann. Auch der Kunde zeigte sich hochzufrieden und schrieb: „Vielen Dank für die perfekt geplante Demontage und Entsorgung unserer Krane sowie den reibungslosen Ablauf.“

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